Mal eine neue Form der Narrative, dieses Mal in einer Mischung aus Skizzentechnik und nietzscheeskem Wahnbrief.
Für alle, die sich gerade fragen, was ich damit meine: Am Ende seines kurzen, leidgeplagten Lebens, so vermutet man, infizierte sich der deutsche Philosoph und Überflieger Friedrich Nietzsche (vermutlich) mit der Syphilis, die Stück für Stück seinen Verstand zerfraß. In dieser Zeit verfasste er die sogenannten Wahnzettel, in denen seine klare Sicht auf die Welt mit zunehmenden Realitätsverlust kollidierte. Wenn man die Briefe heute liest (und zuvor die Geduld aufbringt, sich mit dem Schreibstil des späten 19. Jh. auseinander anzufreunden) wirken diese Briefe abstrakt, verzweifelt, extrem narzisstisch und gleichzeitig voller Selbstzweifel, aber auch seltsam künstlerisch. Für mich jedenfalls waren sie wie eines dieser Gemälde, aus denen man endlose Aussagen interpretieren kann, obwohl dahinter kein tieferer Gedanke steckte. Dieses Bild, die „Milchtütenasiatin“ und die, die jetzt noch folgen, sind mein Tribut an seine mäandernden Gedankenwelten.